Donnerstag, 19. Juli 2007

Zeiten

Zeit. Zeiten. Zeitpunkte. Alles relativ. Alles. Was sind schon Fahrpläne? Was sagen sie aus? Wann ein Bus kommt? Welche Minute? Man sollte sie mehr als grobe Anhaltspunkte dafür auffassen, in welchen ungefähren Abständen die Busse fahren. Geht man beispielsweise in Erwartung eines Busses um 12h04 oder 12h19 zur Haltestelle, kann es schon mal passieren, dass man um 12h15 in den Bus einsteigt. Unmöglich herauszufinden, welcher von beiden das nun eigentlich war – auf den Haltestellenfahrplänen steht zumeist nur, wann ein Bus kommt, aber nicht welche Linie… Dazu kommt, dass an den Haltestellen nicht mal die genauen Abfahrtszeiten stehen. Es hängt dort oft der Abfahrtsplan von „Melbourne Central“ und man soll die benötigte Zeit von dort bis zu seiner eigenen Haltestelle addieren. Wie viele Minuten das sind? Tja – das muss man wohl irgendwie selbst rausfinden…

Die Pünktlichkeit der „Yarra Trams“ – der gewöhnliche Hannoveraner würde sich vielleicht dazu hinreißen lassen, sie Straßenbahnen zu nennen, erinnern tun sie allerdings mehr an die Schleichbahnen in Würzburg – sieht ähnlich aus. Allerdings fahren sie meist oft genug, sodass man damit ganz gut leben kann. Shane hat mir gestern erzählt, dass die Bahnen bis vor ein paar Jahren noch absolut pünktlich waren. Doch dann wurde das öffentliche Verkehrsnetz privatisiert und alles wurde schlechter…

Eine Anekdote dazu vom gestrigen Tag: Ich geh zu der Kreuzung, an der ich je nach Verfügbarkeit entweder in den Bus oder die Bahn in die Stadt einsteigen kann. Man kann eigentlich beide Richtungen ganz gut einsehen, sodass man nur gelegentlich zwischen fahrenden Autos hindurch flitzen muss, um rechtzeitig auf die richtige Seite zu kommen. Als ich ankomme fährt mir grad ein Bus vor der Nase weg. Ich lins auf den Plan: „hm – alle sieben Minuten – besser zur Bahn“. Wechsele die Straßenseite Richtung Bahn und auf einmal rauscht in atemberaubender Geschwindigkeit (die Busfahrer tun nämlich alles andere als schleichen) noch ein Bus an mir vorbei! Sieben Minuten? Ein grober Anhaltspunkt…

Stören tut mich das aber merkwürdigerweise nicht. Ich hab keine Eile hier, die Busse und Bahnen fahren regelmäßig und mit „Gute(r) Musik“ (<-- got that?) im Ohr vergeht die Zeit wie im Flug. Vor ein paar Tagen bekam ich per Mail ein hierzu passendes Zitat: "Glück ist die Zeit, in der man sie vergisst." Danke!

Gestern hatte ich meine erste Vorlesung: „ Intro to Logistics und Supply Chain Management“. Wo? Im „Capitol Theatre“ – dank großer Leinwand, Vorhang und roter Kinosessel eigentlich mehr Kino als Hörsaal. Das Foyer (jedes andere Wort wäre untertrieben) hat mich auch zunächst erst stutzig gemacht, ob das hier wirklich der richtige Saal sei. Als erstes hat unser Dozent dann erstmal ein Foto von sich und dem gesamten Auditorium machen lassen – „because we’re a team. We’re the OMGT 1082 - 2007 team!“

Heute geht’s weiter mit „Marketing Principles“ und „Employment Relations“ – ich werde berichten…

1 Kommentare:


Anonymous Anonym meinte...

Bezugnehmend Foto "Wohnzimmer und Backyard" -> sieht fast so aus, als könntest Du hier Kürbisse anbauen ;-)
Übrigens, wenn Du mal Zeit haben solltest, schau doch mal nach den Australischen Kürbisrekorden und besorge mir entsprechend Kürbissamen - die Aussis sollen noch verrückter sein, als die Heitlinger - Gruss Finja, Lorenz, Iris und Olli

20. Juli 2007 um 10:03  

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